Heiliger Lambert von Lüttich

Die Lantershofener Kirche steht unter dem Patronat des heiligen Lambertus, der sich ebenfalls in der Namensgebung der Junggesellen-Schützen-Gesellschaft wiederfindet. Ihm zu Ehren begehen die Lantershofener Junggesellen-Schützen gemeinsam mit der Bürgervereinigung ihre traditionelle Lambertuskirmes am dritten Wochenende im September.

Das Leben des Heiligen Lambertus

Lambert, der heilige, in früheren Zeiten Landebert, war der Sohn edler, reicher frommer Eltern in Maastricht. Wann er geboren ist, ist nicht bekannt, wahrscheinlich nach der Mitte oder gegen das Ende der ersten Hälfte des siebenten Jahrhunderts.

Seine Studien machte er unter der Leitung des hl. Theodard, der zuerst Abt von Malmedi und Stablo, zuletzt Bischof in Maastricht war und als solcher im Jahre 669 auf einer Reise gemeuchelt wurde. Sein Schüler Lambert war sein Nachfolger auf dem bischöflichen Stuhle, welcher die Schwere seines Amtes und seiner Zeit wohl erkannte, welche in das Sinken der Merovinger fiel. Bereits herrschten die Hausmeier und die Fürsten hingen verblendet ihren Thorheiten und Sünden nach, weil sie zum Untergange reif waren. In Austrasien herrschte damals Childerich II. oder vielmehr sein Hausmeier Chroin, dessen Tyrannei eine Empörung der Untertanen herbei führte, in Folge der Beide ihrer Würden entsetzt und in die Klöster von St. Denis und Luxeul gesteckt wurden. Childerich II. wurde von seinem Adel gemeuchelt 673.

Dies hatte mehr als eine schlimme Folge für Lambert. Childerich zugetan oder treu geblieben, mußte er auch unter dessen Sturz leiden. Von seinem Bischofsitze vertrieben, auf den sich ein Eindringling Namens Faramund erheben lies, zog er sich in`s Kloster Stablo zurück, wo er sieben Jahre in tiefster Demut und Frömmigkeit zu brachte, glücklich und zufrieden in dieser Abgeschiedenheit, die nichts störte, als der Schmerz über die Bedrückung und das Sinken der Kirche in Frankreich. Denn Theodorich benützte Childerichs Tod, verlies das Kloster St. Denis und lies sich wieder als König von Neustrien anerkennen. Dies bewog auch Chroin, sein Klostergelübde zu brechen und Luxeul zu verlassen.

Im Jahre 677 ward er zum zweiten Male Majordomus in Neustrien und Burgund und nach Dagoberts II. meuchlerischen Tode, an welchem Chroin großer Anteil zugeschrieben wird, herrschte der schlimme Chroin nun auch über Austrasien und lies unseren Heiligen, wie alles Heilige seinen Haß und seine Rache fühlen, bis ihn 681 Hermenfried, ein von ihm seiner Güter beraubter Edelmann meuchlings ermordete. An seine Stelle trat Pipin von Heristal, welcher Chroins Werk möglichst gut zu machen suchte und unter andern verjagten Bischöfen auch Lambert 681 oder 682 wieder auf seinen Sitz nach Maastricht zurückkehren lies, der mit neuem Eifer sein Amt verwaltete und namentlich für die Christianisierung Seelands wirkte, sich auch mit dem hl. Willibrord, den Apostel Frieslands, in Verbindung setzte.

Die Zeit und die Großen jener Zeit waren äußerlich kirchlich und gut gesinnt, aber noch nicht frei von rohen Anhängseln des Heidentums. So hatte Pipin eine Concubine, Namens Alpais, die ihm Carl Martel gebar. bei aller Güte Pipins gegen die Kirche konnte Lambert ein solches Verhältnis nicht übersehen, sondern mahnte mit apostolischem Freimute zu seiner Auflösung, und daher solen sichGünstlinge oder Verwandte der Alpais zu seinem Tode verschworen haben. Nach einer anderen Sage sollen zwei Brüder die Kirche von Maastricht geplündert und hart bedrückt haben, in Folge dessen einige Verwandte des hl. Lambert diese Brüder erschlugen.

So wenig Lambert Anteil an dieser Tat gehabt, so rächte Dodo, ein Verwandter der Erschlagenen und der Alpais, dieselbe am Bischofe, indem er ihn beim Dorfe Leodium, wo jetzt Lüttich steht, mit einer Schar bewaffneter überfiel, als eben der Bischof aus der Mette zurück kehrte. Lambert verbot seiner Umgebung alle Gegenwehr, indem er sagte:
„Wenn ihr mich wahrhaft liebt, so liebet Jesum und bekennt vor ihm eure Sünden, für mich ist es Zeit, daß ich hingehe, um vereinigt mit ihm zu leben.”

Nach diesen Worten soll er sich niedergekniet und betend für seine Feinde mit ausgespannten Armen unter vielen Tränen den Tod von einem Wurfspieße durchbohrt empfangen haben am 17. September 708 oder 709, nachdem er 40 Jahre Bischof gewesen war. Ado in seinem Martyrologium und übereinstimmend mit ihm Regino von Prünn in seiner Chronik behaupten, Lambert sei gemartert worden ob represhensionem domus regiae, wasman die Anordnungen der hohen Hofbeamten, ihre Bedrückungen der Kirchen und des Volkes bezieht, da wahrscheinlich Alpais damals schon von Pipin entfernt worden war. (Gall. christ. nova. p. 827)

Lamberts Leichnam wurde nach Maastricht gebracht und in der Kirche zum hl. Petrus beigesetzt. An seinem Grabe geschahen Wunder und man erbaute über der Stätte seiner Ermordung eine Kirche, in welche sein Nachfolger, der hl. Hubertus, 721 die irdischen Reste Lamberts versetzte und auch eben dahin seinen Bischofssitz, den hl, Servatius von Tongern nach Maastricht übertragen hatte, verlegte.

Quelle: Encyklopädie der katholischen Theologie und ihrer Hilfswissenschaften von 1851

Lambertus in Lantershofen

Man findet in Lantershofen heute zahlreiche Hinweise auf die historisch gewachsene Verbindung zum Heiligen Lambertus. So kann man sein Konterfei auf der aktuellen Tragfahne der Junggesellen erkennen, sowie auf der alten Tragfahne von 1879, die sich im Saal des Winzervereins befindet. Des Weiteren steht je eine Lambertusstatur in einem Sims über dem Winzerverein, sowie in der Lantershofener und Karweiler Kirche. Zusätzlich schmückt sich eine Königsplakette mit der Silhouette des Heiligen Lambertus sowie zahlreiche andere Plaketten, die bildliche Hinweise auf den Schutzheiligen der Junggesellen-Schützen bieten.